Von Fachpersonen wird erwartet, eine PV-Anlage planen und im Bau begleiten zu können . Das CAS Photovoltaik vermittelt diese Kompetenz praxisnah und befähigt die Teilnehmenden, diese Planungsschritte künftig selbständig vornehmen zu können. Dazu gehören nebst dem technischen Verständnis für die Photovoltaik auch Kenntnisse zu den regulatorischen Rahmenbedingungen wie Fördermöglichkeiten oder Baubewilligungsthemen. Im Rahmen einer Zertifikatsarbeit wird in einer Zweiergruppe ein Vorprojekt zu einer PV-Anlage auf einem Gebäude nach Wahl erstellt. Die erworbenen Kompetenzen können so ein erstes Mal angewendet werden. Werksbesichtigungen bei Glas- und PV-Modulherstellern runden die Kenntnisse über die Produktion auch von farbigen PV-Modulen ab. Zum Abschluss erhalten die Teilnehmer ein eigenes farbiges PV-Modul.
Facts
Durchführungsort: | HSLU Horw |
Abschluss: | CAS Photovoltaik (10 ECTS) |
Startdatum: | 27. Januar 2025 - gestartet |
Dauer: | 4 Monate |
Unterrichtstage: | vorwiegend Montag und Dienstag |
Anmeldefrist: | findet statt, Anmeldung noch möglich |
Kosten: | 6'400 CHF |
Weiterführende Informationen: | Stundenplan 2025 |
Inhalte des Kurses
In einem ersten Block werden die fundamentalen Prinzipien der Photovoltaik vermittelt. Eine sehr knappe Rekapitulation von Strom, Spannung, Leistung und Energie soll auch Teilnehmende, die im Lauf ihrer Karriere eine gewisse Distanz zu technischen Themen erfahren haben, wieder an die Grundlagen erinnern.
In einem zweiten Block werden verschiedene Themen rund um Markt und Politik sowie gesetzliche Rahmenbedingungen vermittelt. Wir besprechen die Fördermöglichkeiten von PV-Anlagen wie auch die generelle Baubewilligungsfreiheit und leiten entsprechende Handlungskompetenzen für die PV-Planerinnen und Planer ab.
Dem Thema Wirtschaftlichkeit werden die nächsten Lektionen gewidmet: Anders als bei den meisten Investitionen in ein Gebäude wird von Kunden von PV-Anlagen nicht nur nach den Kosten, sondern auch nach einer Wirtschaftlichkeitsrechnung gefragt. Wir zeigen und üben Berechnungsmethoden von Stromgestehungskosten und Rendite einer PV-Anlage.
Im anschliessenden ersten Hauptteil des CAS werden alle Komponenten einer Photovoltaikanlage vorgestellt und im Detail besprochen. Viel Zeit wird dabei dem Thema Teilverschattung gewidmet: Dieses hat nicht nur Auswirkungen auf den Energieertrag, sondern auch auf die Sicherheit einer Anlage und soll von den CAS-Teilnehmenden deshalb im Detail verstanden werden. Farbige PV-Module sind in Schweizer Bauprojekten wohl beliebter als in jedem anderen Land und werden deshalb ebenfalls im Detail angeschaut. Die übrigen Komponenten einer PV-anlage wie Wechselrichter, Kabel, Stecker etc. runden diesen Block ab.
Der zweite Hauptteil des CAS machen Planungskompetenzen aus. Von der Auslegung der Module auf die Wechselrichter über die Statik des Montagesystems bis hin zu Blitz- und Brandschutz werden viele Themen, die zu den Kompetenzen einer PV-Planerin oder einem PV-Planer gehören vorgestellt und geübt. Dazu gehören auch Kenntnisse zu farbigen PV-Modulen die dann bei der Gestaltung des eigenen PV-Moduls angewandt werden.
Ergänzt wird das CAS mit mehreren Exkursionen, bei denen sowohl die Produktion von PV-Modulen wie auch umgesetzte PV-Projekte besichtigt und besprochen werden. Während die erste Hälfte des CAS vermehrt durch Inputs der Dozierenden geprägt ist, widmet sich die zweite Hälfte stark der eigenen CAS-Arbeit. In Zweiergruppen wird das Gelernte gefestigt. Im Rahmen einer CAS-Arbeit in ein konkretes Vorprojekt zu einer PV-Anlage erarbeitet.
Abschlusskompetenzen
Die Studierenden sind in der Lage, nach dem CAS Photovoltaik selbständig eine PV-Anlage zu planen und bis zum Vorprojekt zu begleiten. Wer Vorkenntnisse im Baubereich mitbringt und den Stallgeruch einer Baustelle kennt, wird sich nach dem CAS auch die Baubegleitung einer PV-Anlage zutrauen.
Ziel der Weiterbildung
Photovoltaik ist ein interdisziplinäres Thema, welches sowohl in Planung und Bau oft von Firmen aus dem Bereich Elektroinstallation, Sanitär, Gebäudehülle, Architektur oder auch Baumanagement bearbeitet wird. Die Mitarbeitenden dieser Firmen haben zwar grosses Fachwissen in ihren Kerngebieten, nicht unbedingt jedoch in der Photovoltaik. Das CAS eignet sich insbesondere für Personen aus dem erweiterten Umfeld dieser Gewerke, die künftig vermehrt im Bereich der Photovoltaik tätig sein möchten.
Unterrichtsform
Im CAS werden folgende Unterrichtsformen eingesetzt:
- interaktiver Präsenzunterricht (Vorträge und Übungen)
- diversen Exkursionen
- selbständige aber begleitete Zertifikatsarbeit zu zweit
Lehrmittel
Nebst der Verwendung diverser Original-Branchendokumenten wird im CAS Photovoltaik insb. das Fachbuch «Photovoltaikanlagen» von Christof Bucher, Faktor Verlag, Zürich, eingesetzt.
Leistungsnachweis
Der Leistungsnachweis besteht aus einer Zertifikatsarbeit (Photovoltaik-Vorprojekt), welche zu zweit anhand eines eigenen Beispiels geschrieben wird. Bewertet wird:
- Eine Zwischenpräsentation des Projektfortschritts
- Die Schlusspräsentation und Beantwortung von Fragen
- Die schriftliche Arbeit
Zielgruppe
Zur Zielgruppe gehören Fachpersonen, die sich im Bereich der Photovoltaik weiterbilden möchten. Das sind insbesondere Personen aus den Bereichen Gebäudetechnik, Architektur, Bauingenieurwesen oder Baumanagement. Das CAS ist aber auch für Personen anderer Berufsgattungen geeignet, sofern sie eine gewisse Erfahrung und insbesondere ein Interesse an den genannten Themenfeldern zeigen. Das CAS und die Zertifikatsarbeit sind stark technisch geprägt. Das Interesse, nebst Aufgaben der Projektleitung auch technische Tätigkeiten wie Berechnungen zu erstellen, wird deshalb vorausgesetzt.
Voraussetzungen
Für die Zulassung zum CAS wird nebst den übrigen formellen Zulassungsbedingungen zu Weiterbildungen an der HSLU Erfahrungen und Kompetenzen im erweiterten Bau- oder Energiebereich gefordert. Der Umgang mit einem Tabellenkalkulationsprogramm wird vorausgesetzt, ebenso fundierte Grundkenntnisse im Schreiben von Arbeiten. Ein Basis-Verständnis für mechanische und elektrische Grössen wird erwartet.