Der FHNW Zertifikatslehrgang CAS Energie in der Gebäudeerneuerung ist eine berufsbegleitende Weiterbildung (10 ECTS). Im Kurs werden Methoden der energetischen Gebäudeanalyse und für die Entwicklung von zukunftsfähigen Erneuerungskonzepten von Gebäuden vermittelt und angewendet. Neben den energetischen Fragen der Gebäudeerneuerung werden verschiedene mitwirkende Themen aus der Architektur, Baukonstruktion und Bauphysik und der Baurealisierung behandelt. Der Praxistransfer beginnt bereits im Lehrgang, indem das erlangte Know-how projektorientiert angewendet und an konkreten Beispielen erprobt wird. In der Zertifikatsarbeit wird das Gelernte an einem konkreten Bauprojekt praxisorientiert eingesetzt. Das CAS Energie in der Gebäudeerneuerung ist Teil des Masterprogramms MAS FHNW Energie am Bau, des MAS Nachhaltiges Bauen (EN Bau) und des DAS FHNW Energieexpert/in Bau, kann aber auch einzeln besucht werden.
Facts
Durchführungsort: | FHNW Olten |
Abschluss: | CAS Energie in der Gebäudeerneuerung (10 ECTS) |
Startdatum: | 9. September 2025 |
Dauer: | 4 Monate |
Unterrichtstage: | 4-tägige Einstiegswoche plus 12-mal ein Tag pro Woche Unterricht |
Anmeldefrist | idR. 2 Monate vor Unterrichtsbeginn |
Kosten: | 6'400 CHF |
Weiterführende Informationen: | Studienprogramm FS25 |
Inhalte des Kurses
Der «CAS Energie in der Gebäudeerneuerung» vermittelt praxisnahes und interdisziplinäres Wissen für eine ganzheitliche Planung und Umsetzung energetischer Sanierungen. Im Zentrum stehen die energetische Gebäudeanalyse sowie die Entwicklung von Massnahmenplänen, mit denen bestehende Gebäude gezielt auf aktuelle und zukünftige Energieanforderungen ausgerichtet werden können. Die Teilnehmenden befassen sich mit Strategien zur energetischen Erneuerung, dem gesamten Planungs- und Bauprozess bei Sanierungen sowie mit dem Mehrwert des GEAK für die energetische Beurteilung von Gebäuden.
Neben baulichen und technischen Aspekten wie der Optimierung der Gebäudehülle und der Gebäudetechnik wird auch der Umgang mit elektrischer Energie thematisiert. Gesetze, Normen und Leitlinien bilden dabei das regulatorische Fundament. Weitere Inhalte sind die Prinzipien des zirkulären Bauens, die Analyse von Materialflüssen, die Berücksichtigung von Schadstoffen sowie die Wirtschaftlichkeit von Erneuerungsprojekten.
Die Entwicklung von Energiekonzepten und der Variantenvergleich stehen ebenso im Fokus wie der gezielte Einsatz von Methoden und digitalen Tools zur Energieplanung. Ein zentrales Element des Studiengangs ist die offizielle GEAK-Schulung. Diese qualifiziert die Teilnehmenden, Gebäude nach dem GEAK-Standard zu analysieren und Beratungen durchzuführen. Mit dem erfolgreichen Abschluss besteht die Möglichkeit, sich bei der GEAK-Geschäftsstelle als Expertin oder Experte akkreditieren zu lassen.
Der CAS bereitet so gezielt auf aktuelle Herausforderungen im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz vor – und vermittelt Fachpersonen die Kompetenzen, um in einem dynamischen Arbeitsfeld wirksam und zukunftsorientiert mitzuwirken.
Abschlusskompetenzen
Nach Abschluss des CAS Energie in der Gebäudeerneuerung überblicken die Teilnehmenden den gesamten Energieplanungsprozess und können in interdisziplinären Teams fundiert mitarbeiten. Sie führen energetische Analysen durch, beurteilen die Resultate und entwickeln passende Energiekonzepte. Zudem erwerben sie fundierte Kenntnisse im Umgang mit dem GEAK®-Online-Tool und trainieren dessen Anwendung praxisnah. Damit sind sie in der Lage, energetische Sanierungsvorhaben gezielt zu unterstützen und Gebäudeeigentümer:innen kompetent zu beraten. Vorbehalten bleibt die Aufnahme als akkreditierte Beraterin/akkreditierter Berater durch das vorgängige Einreichen des persönlichen Dossiers an die GEAK Geschäftsstelle.
Ziel der Weiterbildung
Der CAS Energie in der Gebäudeerneuerung vermittelt praxisnahes und fundiertes Wissen, um Energieberatungen bei Standardgebäuden wie Wohnhäusern, Bürobauten oder Schulen fachgerecht durchzuführen. Die Teilnehmenden sind nach Abschluss in der Lage, den Energieplanungsprozess bei Gebäudeerneuerungen zu überblicken und in ihrem Fachgebiet die relevanten Energiefragen zu beantworten. Sie führen energetische Gebäudeanalysen durch, beurteilen die Resultate fundiert und entwickeln passende Energiekonzepte für die Erneuerung.
Dabei stehen energetische Gesamtzusammenhänge und Abhängigkeiten ebenso im Fokus wie die Fähigkeit, in interdisziplinären Teams effizient zusammenzuarbeiten. Im Rahmen der Zertifikatsarbeit trainieren die Teilnehmenden zudem den mündlichen und schriftlichen Ausdruck anhand praxisnaher Fragestellungen aus der Bauberatung.
Im Kontext der Klimaziele und der Energiewende ist dieses Know-how entscheidend: Die Absolvent:innen leisten einen direkten Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Gebäudesektor. Sie positionieren sich als kompetente Ansprechpersonen für Bauherrschaften, Verwaltungen oder Architekturbüros – sowohl bei Neubauten als auch im Bestand. Damit eröffnen sich neue berufliche Perspektiven in Beratung, Planung oder Bauleitung – in einem Arbeitsmarkt, der stark auf klimagerechtes Bauen fokussiert.

Unterrichtsform
Das CAS Energie in der Gebäudeerneuerung folgt dem praktischen Ablauf einer Energieplanung und vermittelt die technischen Grundlagen sowie methodischen Werkzeuge im Präsenzunterricht. Eine viertägige Einstiegswoche und wöchentliche Unterrichtstage ermöglichen eine berufsbegleitende Teilnahme. Ergänzt wird der Unterricht durch praxisorientierte Aufgaben im Selbststudium. Das erlernte Wissen wird laufend in einer parallel erarbeiteten Zertifikatsarbeit angewendet. In Workshops und Zwischenpräsentationen erhalten die Teilnehmenden gezieltes Feedback von Dozierenden und Mitstudierenden. So werden die erworbenen Kompetenzen praxisnah gefestigt. Der Unterricht findet im Weiterbildungszentrum der FHNW in Olten statt; ein Laptop ist jeweils mitzubringen.
Lehrmittel
Alle Lehrmittel sind digital auf der Lernplattform Moodle verfügbar. Inbegriffen sind die iNorm SIA «Architekt» sowie der Zugang zu eduroam. Die FH-Card dient als Ausweis, Bibliothekskarte und Zahlungsmittel. Die Fachbibliothek und elektronische Medien der FHNW stehen den Teilnehmenden ebenfalls zur Verfügung.
Leistungsnachweis
Als Leistungsnachweis ist die erfolgreiche Erstellung und Präsentation der Zertifikatsarbeit gefordert, eine schriftliche Prüfung wird nicht durchgeführt.
Zielgruppe
In- und ausländische Baufachleute aus den Bereichen Architektur, Gebäudetechnik, Bauphysik, Immobilien und Bauherrenberatung mit einem Hochschulabschluss oder gleichwertigem Bildungsstand.
Die Lehrinhalte des CAS FHNW Grundlagen Energie am Bau werden vorausgesetzt.
Voraussetzungen
Für die Zulassung zu den einzelnen Kompetenzmodulen CAS gelten die Bedingungen der durchführenden Hochschule:
Architekt*innen und Ingenieur*innen aller Fachrichtungen mit Hochschulabschluss in der Regel mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung im Bau- und Planungsbereich.
Bei einem Abschluss einer höheren Fachschule, einer eidgenössischen höheren Fachprüfung, einer eidgenössischen Meisterprüfung oder gleichwertiger Vorbildung sind mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Baubereich nachzuweisen.
Eine einschlägige Berufslehre aus der Bau- und Planungsbranche wird mit einem Jahr Praxis angerechnet.
Falls Sie keinen Hochschulabschluss haben, schicken Sie uns bitte mit der Anmeldung ein Dossier mit einem Lebenslauf, einer Kopie der Diplome, sowie einem Nachweis der Berufspraxis (z.B. Referenzen, Arbeitsbestätigung) und der Weiterbildung.
Fremdsprachige Bewerber/innen legen der Anmeldung einen Nachweis ihrer Deutschkenntnisse bei (mindestens C2).
Das Aufnahmeverfahren besteht in der Einreichung eines vollständigen Bewerbungsdossiers (Abschlussdiplome, Belege für Berufspraxis, Zeugnisse etc.).
Olten
Link zur ausführenden Hochschule
Es gelten die AGB und Reglemente der ausführenden Hochschule.