Mehr Komfort und Energieeffizienz im Gebäude
Im Betrieb von Gebäuden liegt ein enormes Energiesparpotential brach, das mit Einhaltung von geforderten Komfortansprüchen ausgeschöpft werden kann. Mehr noch: Durch den optimalen Betrieb der Gerätschaften nimmt der Komfort zu. Spezialisten mit Affinität zur Gebäudetechnik zeigen in diesem Kurs, wie Potentiale erkannt und ausgeschöpft werden und was es bei der Kommunikation mit Betreibern und Nutzern zu beachten gilt.
Facts
Durchführungsort: | HSLU Horw |
Abschluss: | CAS Energetische Betriebsoptimierung (10 ECTS) |
Startdatum: | 29. Oktober 2025 |
Dauer: | 4 Monate |
Unterrichtstage: | 18 Tage, blockweise dienstags und mittwochs |
Anmeldefrist | idR. 2 Monate vor Unterrichtsbeginn |
Kosten: | 6'400 CHF |
Weiterführende Informationen: | Stundenplan 2025 provisorisch |
Inhalte des Kurses
Gebäude sind für über 40 % des Endenergieverbrauchs in der Schweiz verantwortlich. Ein beträchtlicher Teil dieses Verbrauchs kann mit einfachen Mitteln gesenkt werden – in vielen Fällen um bis zu 20 %. Die Energetische Betriebsoptimierung (eBO) bietet dafür einen wirkungsvollen Hebel. Neben der Reduktion des Energiebezugs steht dabei auch die nachhaltige Senkung der Betriebskosten im Zentrum.
Im CAS Betriebsoptimierung erlernen die Teilnehmenden die zentralen Grundlagen eines nachhaltigen Optimierungsprozesses. Vermittelt werden methodische und technische Kompetenzen zur Erfassung und Bewertung des energetischen Betriebszustands von Gebäuden sowie zur Entwicklung und Umsetzung gezielter Massnahmen. Dabei steht das Zusammenspiel von Energie, Komfort und Wirtschaftlichkeit im Fokus. Die Teilnehmenden analysieren den Betrieb bestehender Anlagen, entwickeln konkrete Handlungsempfehlungen und lernen, wie diese kundenfreundlich umgesetzt und kommuniziert werden können.
Ein besonderes Augenmerk gilt der systematischen und praxisnahen Herangehensweise: Von der ersten Betriebsanalyse über die Planung und Durchführung von Massnahmen bis hin zur stufengerechten Kommunikation mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen. Ziel ist es, die Anlagen nicht nur energetisch zu optimieren, sondern auch benutzerfreundlich und nachhaltig zu betreiben.
Der Studiengang befähigt die Teilnehmenden dazu, in ihrem Berufsalltag Verantwortung für eine effiziente und ressourcenschonende Betriebsführung zu übernehmen – ein Kompetenzfeld, das im Rahmen der nationalen Energie- und Klimastrategien weiter an Bedeutung gewinnt.
Abschlusskompetenzen
Als zentrales Element schreiben die Kursteilnehmenden ihre eigene Zertifikatsarbeit anhand eines konkreten und selbst akquirierten Objektes. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Sofortmassnahme umzusetzen und die Erfolgskontrolle dazu auszuführen. Pro Kurs konnten bereits mit den in den Zertifikatsarbeiten ausgeführten Sofortmassnahmen durchschnittlich über 12000 CHF Einsparung an Energiekosten pro TelnehmerIn nachgewiesen werden; dies bereits mit «Low Hanging Fruits»!
Die zusätzlich in der Arbeit ausgearbeitete Massnahmenliste kann als Einstieg für eine dauerhaften eBO dienen. Einige Kursteilnehmende führen ihre begonnene eBO im Auftragsverhältnis erfolgreich weiter.
Ziel der Weiterbildung
Das CAS-Programm zur energetischen Betriebsoptimierung bietet eine umfassende Weiterbildung, die auf allen Ebenen des Unternehmens anwendbar ist. Durch praxisnahe Beispiele und die Umsetzung eines eigenen Projekts unter Anleitung von Spezialisten lernen die Teilnehmenden, den Energiefluss im Betrieb zu identifizieren und zu quantifizieren. Begleitet von erfahrenen Dozierenden erarbeiten sie Massnahmen, die eine grosse Hebelwirkung entfalten und zu schnellen Einsparungen führen.
Das Programm umfasst die Erfassung und Auswertung des Energieverbrauchs sowie die Identifikation von Reduktionspotenzialen. Es vermittelt Methoden zur Energieoptimierung bei gleichbleibendem oder höherem Komfort und veranschaulicht dies anhand konkreter Beispiele aus den Bereichen Heizen, Kühlen, Lüften, Beleuchtung und Produktionsanlagen. Zudem werden Sanitärsysteme und Wasseraufbereitung energetisch optimiert und die Gebäudeautomation als Schlüssel zur Verbrauchsreduktion behandelt. Weitere Themen sind das Einsparpotenzial bei Photovoltaik, im Lastmanagement und bei elektrischen Speichern sowie kundenfreundliches Betreiben der Anlagen mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Die Teilnehmenden profitieren von einem methodischen Vorgehen und einer stufengerechten Kommunikation mit unterschiedlichen Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kunden. Durch die Umsetzung des Gelernten am eigenen Projekt (Zertifikatsarbeit) erwerben sie wertvolle Fähigkeiten, die nicht nur zur Erreichung der Klimaziele beitragen, sondern auch ihre Position auf dem Arbeitsmarkt stärken. Die Weiterbildung ermöglicht es ihnen, nachhaltige und effiziente Lösungen in ihrem beruflichen Umfeld zu implementieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Unterrichtsform
Die Übermittlung der Inhalte geschieht mittels interaktivem Unterricht, welche ungefähr ¼ der Studienzeit beanspruchen. Die Unterrichtsfolien dienen als Leitfaden und werden zum Teil im Unterricht vervollständigt. Die Dozierenden ergänzen spezifische und individuelle Bedürfnisse der TeilnehmerInnen an Wandtafel, Flipchart oder mit zusätzlichen Unterlagen. Übungen in Kleinguppen vertiefen die behandelten Themen und regen Diskussionen an.
Besuche im Labor veranschaulichen technische Grundlagen aus dem Unterricht.
Das Selbststudium nimmt ungefähr ein weiterer ¼ der Studienzeit ein. Dazu gehören angewiesenes Literaturstudium sowie zusätzliche Übungen zu den gelernten Inhalten.
Ein Grossteil der Studienzeit, beinahe die Hälfte, wird in die praxisbezogene Projektarbeit, welche als Zertifikatsarbeit gilt, investiert. Zwei Zwischenkritiken unterstützen die TeilnehmerInnen in Prozessverlauf und inhaltlichen Fragestellungen. Zusätzlich sind nach individuellem Bedarf der TeilnehmerInnen während der Projektarbeit individuelle Coachings auf Anfrage vorgesehen.
Lehrmittel
Sämtliche Unterlagen und methodisch-didaktische Unterstützungen stehen den TeilnehmerInnen auf dem Learning Management System (LMS) Ilias zur Verfügung. Das auf den Kurs ausgerichtete Buch Energetische Betriebsoptimierung – Gebäude effizienter Betreiben vom Faktor Verlag dient als Skript und wird den KursteilnehmerInnen in Buchform abgegeben.
Leistungsnachweis
Um den Kurs erfolgreich Abzuschliessen müssen sie die Projektarbeit schreiben und diese am letzten Kurstag präsentieren.
Zielgruppe
Dieser Kurs spricht angehende Fachkräfte an, welche aktiv nach Lösungen suchen, um die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes zu erreichen. Prädestiniert für diese Aufgabe sind HLKS-Ingenieur/innen, naturwissenschaftlich affine Ingenieure, Fachleute aus dem Facility Management, Bauherrschaften, Immobilienverwalter, erfahrene Gebäudebetreiber oder Energieberater.
Voraussetzungen
Ein Abschluss auf Tertiärstufe (ETH/Uni, Fachhochschule, Höhere Fachschule und andere) und anschliessend mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Personen mit einer gleichwertigen Qualifikation und mehrjähriger Berufserfahrung können in beschränkter Anzahl über ein standardisiertes Zulassungsverfahren («sur dossier») aufgenommen werden.