Baukultur

Baukultur

Instrumente, Methoden und Verfahren für nachhaltig gestaltete Lebensräume

Wie gelingt Verdichtung nach innen? Was fördert qualitätsvolles Bauen ausserhalb der Bauzone? Und was tun, wenn Sie zwischen Erhalt oder Neubau entscheiden müssen? Im CAS Baukultur schärfen Sie Ihren Blick für die vielfältigen Konflikte, denen unsere Landschaften, Siedlungen und Bauwerke aufgrund des zunehmenden Veränderungsdrucks ausgesetzt sind. Die formellen raumplanerischen Instrumente und Gesetzgebungen führen dabei nicht per se zu einer verträglichen Weiterentwicklung und können kaum auf die unterschiedlichen Gegebenheiten des jeweiligen Kontextes eingehen. Sie lernen deshalb die notwendigen Instrumente, Methoden und Verfahren kennen und anzuwenden, um zu tragfähigen und nachhaltigen Lösungen zu gelangen. Dazu zählen unter anderem partizipative Prozesse, um unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse zu integrieren und abzuwägen.

Facts

Durchführungsort:    HSLU Horw
Abschluss: CAS Baukultur (10 ECTS)
Startdatum: 27. Februar 2026
Dauer: 4 Monate
Unterrichtstage: Freitags (16 Unterrichtstage)
Anmeldefrist zwei Monate vor Kursstart
Kosten: 6'400 CHF
Weiterführende Informationen:     Flyer - Stundenplan 2026                                                                 

Inhalt des Kurses

Spezifische und disziplinäre Betrachtung

Baukultur ist ein Querschnittsthema. Im Kurs lernen Sie, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Zu Beginn werden Sie mit den relevanten disziplinären Perspektiven anhand konkreter Fälle aus Praxis und Forschung vertraut gemacht. Durch diese spezifischen Betrachtungen vertiefen Sie Ihr Verständnis für die diversen Themenbereiche der Baukultur. So erlangen Sie unterschiedliche Zugänge zu einer integralen und interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Thema Baukultur.

Integrale und interdisziplinäre Betrachtung

Aufbauend auf den disziplinären Betrachtungen und dem spezifischen Wissen einzelner Themenbereiche, führen Sie Ihr erlangtes Wissen an mehreren Stellen im Kurs immer wieder zusammen. Durchgehendes Element bildet dabei Ihre individuelle Studienarbeit. Das Thema für diese Arbeit bringen Sie aus Ihrer eigenen Berufspraxis mit und integrieren es in den Kurs. Zum Beispiel können Sie die Eingliederung von PV-Anlagen im Siedlungsgebiet oder in der freien Landschaft thematisieren oder die Optimierung von Baubewilligungsabläufen anpacken. Ergänzend bearbeiten Sie in der Gruppe ausgewählte baukulturelle Fragestellungen. Dazu gehören beispielsweise Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Bauen ausserhalb der Bauzone oder Konflikte, die sich zwischen dem Schutz bestehender Ortsbilder, der Verdichtung nach innen und dem Wunsch nach qualitätsvollen Freiräumen ergeben.

Abschlusskompetenzen

In diesem CAS eignen Sie sich die Kompetenzen an, um bauliche Transformationsprozesse vor dem Hintergrund unterschiedlicher Bedürfnisse und Interessen zielgerichtet und mit Blick auf qualitätsvolle Lebensräume zu initiieren, durchzuführen oder zu begleiten. Konkret lernen Sie:

  • aktuelle Herausforderungen im Umfeld der Baukultur zu benennen und die Wechselwirkung zwischen Nachhaltigkeit und Baukultur zu verstehen.
  • unterschiedliche Anspruchsgruppen zu erkennen und deren Bedürfnisse in partizipative Planungs- und Entwicklungsprozesse einzubeziehen.
  • bezüglich der vielfältigen Interessen und Anforderungen eine sorgfältige und systematische Abwägung vorzunehmen.
  • Grundkenntnisse in Bezug auf die öffentlichen Rahmenbedingungen (Baurecht, raumplanerische und denkmalpflegerische Instrumente und Vorgaben) und die entsprechenden Abläufe und Verfahren.
  • Qualitäten hinsichtlich Ortsbau, Architektur und Landschaftsarchitektur zu erkennen und zu definieren.   
  • unterschiedliche kontextuelle Ausgangslagen zu analysieren und einzuordnen.
  • die eigene Rolle und die der beteiligten Akteure im Zuge der interdisziplinären Zusammenarbeit richtig einzuschätzen.
  • Instrumente, Methoden und Verfahren für eine qualitätsvolle und nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen zu entwickeln und anzuwenden.

Ziel der Weiterbildung

Bauliche Transformationsprozesse weisen heutzutage eine hohe Komplexität auf. Vor diesem Hintergrund bildet das CAS Baukultur Fachpersonen aus, die aus einer umfassenden Sicht und mit hoher methodischer Kompetenz die passenden Instrumente und Methoden benennen und zielorientierte Verfahren anwenden. Angesprochen sind alle Fachpersonen, die an Planungs-, Abwägungs- und Entscheidungsprozessen baulicher Projekte beteiligt sind. Das vermittelte Wissen erweitert beispielsweise das Tätigkeitspektrum eines Architektur- oder Planungsbüros in der Beratung von Gemeinden und Bauherrschaften, es gibt Mitgliedern politischer Gremien die notwendige Basis für fundierte Entscheide, vertieft das Fachwissen von Bauverwaltungen bezüglich relevanter Prozesse und Verfahren oder schafft die Basis für die Vermittlung einer qualitätsorientierten Baukultur an die Öffentlichkeit.

Hohe Baukultur ist Breitensport für alle und nicht Spitzensport für wenige.
Christian Schnieper
Co-Leitung CAS Baukultur
Dipl. Architekt M.Arch / SIA / FSU

Unterrichtsform

Das interdisziplinäre Team an Dozierenden aus Praxis und Forschung vermittelt das Fachwissen zu Baukultur mit Referaten und interaktiven Unterrichtsmethoden. Im Weiteren kommt dem Austausch der Teilnehmenden untereinander mittels Gruppenarbeiten eine grosse Bedeutung zu. Die Teilnehmenden verfügen über fundiertes und spezifisches Praxiswissen, von dem sie gegenseitig profitieren können. Anhand von Exkursionen werden aktuelle baukulturelle Fragestellungen durch konkrete Fallbeispiele vertieft und die abschliessende individuelle Studienarbeit ermöglicht die Reflexion der im Kurs gewonnenen Erkenntnisse anhand einer Fragestellung aus der eigenen Berufspraxis.

Lehrmittel

Unterlagen CAS Baukultur und breite Sammlung von Literatur zu baukulturellen Themen. 

Leistungsnachweis

Der Leistungsnachweis besteht aus einer selbständig verfassten Studienarbeit und einer mündlichen Präsentation der daraus gewonnenen Erkenntnisse.

Zielgruppe

Unsere Zielgruppen sind Menschen, die tätig sind in:

  • Verwaltung und Politik auf Ebene Gemeinde und Kanton
  • Architektur
  • Landschaftsarchitektur
  • Raumplanung
  • Denkmalpflege
  • Immobilienwirtschaft
  • Nachhaltigkeitsberatung

Voraussetzungen

Ein Abschluss auf Tertiärstufe (Hochschule oder Höhere Berufsbildung) und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung nach Abschluss.
Personen ohne Tertiärabschluss aber mit einer gleichwertigen Qualifikation und mehrjähriger Berufserfahrung können in Ausnahmefällen und in beschränkter Anzahl über ein standardisiertes Zulassungsverfahren (Sur-Dossier) aufgenommen werden. Damit verbunden ist die Auflage, bis zur Abgabe der Abschlussarbeit den Kurs Wissenschaftliches Schreiben und Arbeiten besucht zu haben (kostenpflichtig). Details zum Kurs finden Sie hier.
Sollten Sie bei der Einstufung Ihres Abschlusses unsicher sein, hilft Ihnen unser Weiterbildungs-ABC weiter.
Umfassende Erläuterungen zu den Aufnahmevoraussetzungen finden Sie unter den Schlussbestimmungen. 

Luzern

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